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Die Rollkur im Pferdesport


Jeder der bereits auf einem internationalem Turnier dabei war hat von mindestens einem Zuschauer mal das Kommentar: "Der wird aber voll in Rollkur geritten" gehört. Wenn man sich die Reiter, egal ob Springen oder Dressur auf dem Arbeitsplatz oder vielleicht Zuhause in der Halle anschaut, sieht man diese sogenannte Rollkur nicht sehr selten, auch wenn der Trend glücklicherweise zum artgerechten Reiten geht, gibt es immer wieder Reiter die ihr Pferd in einer viel zu engen Halsstellung reiten.

Aber was genau bezeichnen wir als Rollkur? - Die Rollkur ist ein umgangssprachliches Wort, welches die Kopf-Hals-Position des Pferdes die deutlich abgesenkte Haltung des Kopfes und des Halses weit hinter der Senkrechte bezeichnet.

Diese Haltung, bei dem sich das Pferd sozusagen selbst in die Brust beißt, wird der Hals des Pferdes enorm rund geformt und in eine sehr unnatürliche (unnatürlicher als bei der Kopf-Hals-Haltung vor der Senkrechten) Haltung gebracht. Dabei werden die Sehnen im Hals des Tieres oftmals völlig überdehnt. Man nennt dies auch Hyperflexion, also eine enorme Beugung eines Gelenks, was dazu geeignet ist Verletzungen herbeizuführen. Folgen davon sind ein schmerzendes Maul, eine verhärtete Muskulatur bis hin zum Rücken, alles bedingt durch den stark aufgewölkten Hals. Dabei wird auch die Gamasche stark eingeengt. Legt eurer Kinn auf eure Brust und probiert so mal zu joggen. Ihr werdet merken, dass ihr deutlich schwerer Luft bekommt durch das einengen eurer Atemwege und zudem müsstet ihr Schwierigkeiten haben richtig zu sehen, bzw. es strengt euch sehr an. Den gleichen Effekt hat die Rollkur bei Pferden. Sie erschwert die Atmung und beeinträchtigt die Sicht des Pferdes enorm. Dabei kann das Pferd sich aus dieser Haltung nicht befreien, etwa wie bei eine Polizeigriff, was für ein Fluchttier schnell zu Panik und zu physischen und psychischen Stress führen kann. Irgendwann jedoch, wenn ein Pferd häufig genug in Rollkur geritten wurde gibt es aus und wehrt sich nicht mehr.

Euch dürfte auch aufgefallen sein, dass der Nacken nach einer gewissen Zeit zu schmerzen beginnt. Bei Pferden kann durch diese Haltung eine soggenante Genickbeule entstehen. Dies ist eine Entzündung an den oberen Halswirbeln des Pferdes. Dabei schwellen die Schleimbeutel des Pferdes an und das Pferd leidet unter Schmerzen.

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die betrachtet haben, ob das Pferd in dieser Haltung besser oder schlechter läuft als in der Haltung vor der Senkrechten. Erschreckenderweise waren die Ergebnisse hinter der Senkrechten besser als vor, jedoch sind die Tiere lieber in der Position vor der Senkrechten gelaufen und auch die physische und psychischen Folgen sind bei der Rollkur enorm. Daher spreche ich mich gegen die Rollkur aus, da sie zwar reitehrlich höhere Effekte erzielt, jedoch auf Dauer nicht von Wert sind, da dadurch dem Pferd Schmerzen zubereitet werden können und es innerlich abstumpft. Das Pferd läuft auch nicht in der freien Natur in der vor der Senkrechten Haltung, jedoch sind die Pferde dort deutlich zufriedener und meiner Meinung nach, kann man mit gutem Training auch bei tiergerechtem Reiten erfolge erzielen. Das beste Beispiel ist dafür Ingrid Klimke. Also Reite zu deiner Freude! Die Rollkur ist nur etwas für Tierquäler, die sich keine Gedanken darüber machen wie es ihrem Pferd physisch wie psychisch geht.

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