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Krankheit: Spat


© by Vivian Johann

Spat ist eine chronische Krankheit bei Pferden an den Sprunggelenken. Das Sprunggelenk besteht aus mehreren kleinen Knochen, wobei sich die kleinen, wenig beweglichen Gelenke (straffe Gelenke) entzünden. Daher ist Spat auch eher ein Sammelbegriff für mehrere Erkrankungen am Sprunggelenk, die alle mit Entzündungen und Schmerzen einhergehen. Häufig führt dies zu einer Lahmheit der Tiere.

Ursachen

  • Überbeanspruchung des Gelenks: durch zB. zu frühes Versammeln, zu häufig hohes Springen, lange Ritte mit einem nicht ausreichend trainiertem Pferd oder abrupte Stopps und schnelle Drehbewegungen.

  • ungepflegte Hufe: durch schief ablaufende und falsch beschlagene Hufe wird die Belastung der Gelenke verändert, was oftmals sehr kontra produktiv für die Gelenke ist und somit auch ein Auslöser von Spat sein kann.

  • Körperbau: eine zu steile Hinterhand oder für das Körpergewicht zu kleine Gelenke fördern zu hohe Belastungen im Sprunggelenk. Zudem führen Fehlstellungen, wie Fassbeinig (O-Beinig) oder Kuhhessig (X-Beinig) zu ungleichmäßigen Belastung.

  • falsche Fütterung: kommt es zum Mangel an Mineralien, die ein Pferd für die Erhaltung stabiler Knochen benötigt, wird die Knochenqualität negativ beeinflusst und Krankheiten können die Folge sein.

  • Übergewicht: ist das Pferd zu dick werden die Gelenke übermäßig belastet, ist das Pferd hingegen zu dünn, so werden wichtige Nährstoffe aus den Knochen gezogen um zu Überleben.

  • Bewegungsmangel: bei unzureichender Belastung der Knochen wird die Knochensubstanz teilweise abgebaut oder in jungen Jahren gar nicht erst ausgebaut. Nach langen Stehphasen solle das Tier mit einem angemessenen Aufbautraining wieder an die Belastung gewöhnt werden.

  • Verletzungen wie Tritte, Quetschungen oder Verstauchungen.

  • Veranlagung: steht in Diskussion.

Symptome

Ein Pferd mit Spat lahmt. Oft lahmt das Pferd anfangs nur bei Belastung und zu Beginn der Arbeit. Meistens sieht man die Lahmheit deutlich, wenn das Pferd antrabt oder in tiefen und/oder auf unebenen Boden läuft. Mit der Zeit läuft sich das Pferd ein und die Lahmheit wird weniger. Zudem probiert das Pferd möglichst wenig Last auf der Hinterhand zu tragen, sodass die vorderen Hufe sich mehr abnutzen. Durch diese Entlastung schlurfen auch viele, da das Beugen der Sprunggelenke schmerzhaft ist, sodass sich die Hufspitze der Hinterhufe stärker abnutzt und der Huf so immer steiler wird. Das Bewegungsbild kann sich dadurch ebenfalls verändern und das Pferd führt die Hinterhand in einer bügelnden Bewegung nach vorne.

Außerhalb des Trainings ist Spat daran zu erkennen, dass das Tier die Gliedmaßen häufig entlastet und bei Entzündungsschüben das Sprunggelenk heiß und dick ist. Das Pferd baut durch die Schonung der Hinterhand Muskulatur im Kruppen- und Rückenbereich ab. Dies zeigt sich oftmals in Form von Verspannungen, einer hoher Schmerzempfindlichkeit am Rücken oder in einem Beckenschiefstand.

Diagnose (nur ein paar, nicht alle)

  • Untersuchung auf Schwellungen, warme Stellen und schmerzhafte Bereiche

  • Lahmheitsuntersuchung

  • Spatprobe: Das Sprunggelenk wird vom TA 1 min lang so stark gebeugt wie es geht. Dann muss das Pferd sofort auf gerader Strecke los traben. Geht das Pferd lahm, ist dies ein deutlicher Hinweis auf Spat, jedoch kein 100% Nachweis.

  • Leitungsanästhesie

  • Ultraschall

  • Röntgen

Behandlung

Es ist nicht möglich, einen Spat beim Pferd vollständig zu heilen. Die Behandlungsmethoden haben das Ziel, die Schmerzen des Pferdes zu lindern und die Gelenkversteifung (Ankylose) zu beschleunigen.

schmerzlindernde Methoden:

  • entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente

  • orthopädische Hufbeschläge

  • Zusatzfutter wie Ingwer, Teufelskralle und Weidenrinne

Beschleunigung der Versteifung:

  • cortisonhaltige Präparate direkt in das Gelenk (soll zu einem schnelleren Verknöchern des Spats führen, dann ist das Pferd schmerzfrei)

  • Operation (zB.: periphere Neurektomie nach Wamberg, bei der Nerven, die den Schmerz verursachen durchtrennt werden)

  • Gelenk versteifen

Vorbeugende Maßnahmen

  • ausgewogene Fütterung

  • keine zu starke Belastung und viel Bewegungsmöglichkeiten

  • Pferde nicht hart und ungleichmäßig zu trainieren, vor allem in jungem Alter

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