Rasseportrait - Knabstrupper
Herkunft
Der Knabstrupper stammt aus Dänemark und ist auch die älteste Pferderasse dort.
Geschichte
Der Knabstrupper ist eine Barockpferderasse. Ihren Namen erhielt die Pferderasse von dem dänischen Gut Knabstrup, auf welchem der Knabstrpper als Farbvariante des dänischen Frederiksborger weitergezüchtet wurde. Meist sind es auffällig gezeichnete Tigerschecken.
Die Zucht der Tigerschecken begann ursprünglich 1536 auf dem königlichen Gestüt Fredriksborg. Für die Zucht nahm man Pferde, welche direkt aus Spanien importiert wurden oder spanischem Blut entstammten. Diese Pferde eigneten sich besonders gut für den Einsatz im Krieg, da sie durch die Ausbildung bis hin zur Hohen Schule auch im Nahkampf sehr rittig waren.
Der Höhepunkt der Tigerschecken-Zucht war in der Barockzeit, in der in ganz Europa Reitakademien entstanden, an welchen Adelige und Fürsten ihre Pferde in der Hohen Schule ausbildeten. Das Gut Fredriksborg war eine der führenden Zuchten in Europa und Mitbegründer anderer bekannter Zuchten, wie zum Beispiel der Lippizaner oder Cordoba. Tigerschecken repräsentierten damals das Lebensgefühl der Fürsten. Tigerschecken waren eine Seltenheit und somit war es etwas Besonderes, ein solches Pferd zu besitzen.
Der Knabstrupper entstand durch einen privaten Züchter. Einer dieser Züchter, Major Villars Lunn, kaufte 1798 einige Pferde vom königlichen Gestüt und nahm sie mit nach Knabstrup. Villars Lunn kaufte die getigerte Stute Flaebe bei einem Pferdehändler und Schlachter. Sie wurde 1813 vom Lövenborger Hengst Baeveren gedeckt. Durch dieses Hengstfohlen, welches rein spanischer Abstammung war, wurden in Dänemark wieder vermehrt Tigerschecken geboren.
Heutzutage wurden die meisten alten Blutlinien aufgelöst oder überwiegend nach Deutschland verkauft. Die sogenannte „Interessengemeinschaft Knabstrupper Deutschland“ entwickelte ein Zuchtprogramm, durch welches sowohl der sportliche, als auch der barocke Typ des Knabstruppers weiter gezüchtet werden soll, um das dänische Kulturgut zu behalten.
Stockmaß
Knabstrupper haben ein Stockmaß zwischen 149-157cm.
Farben
Pferde dieser Rasse sind Tigerschecken, wobei es fünf Farbvarianten gibt: Volltiger, Weißgeborene, Schabracktiger, Schneeflockentiger und Einfarbige.
Exterieur
kräftig gebaut
leicht ramsnasiger Kopf
kräftiger Hals
muskulöse Hinterhand
meist dickes Langhaar
eher schwach ausgeprägter Widerrist
Interieur
sehr gelehrig und intelligent
ruhig
nervenstark
ausgeglichen
in inkonsequenten Händen mitunter stur und eigenwillig
fürsorglich
Einsatz
Knabstrupper werden in der Dressur – bis hin zur Hohen Schule – , im Reit- und Fahrsport und auch im Voltigiersport eingesetzt.