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Gebisslos reiten


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Es wird Zeit sich einem neuen Streitthema zu widmen. Der Zäumung. Schaut man in den Sport sieht man, dass die meisten Pferde mit Gebiss geritten werden. Im Freizeitbereich sieht dies etwas anders aus, dort trift man ab und zu auch einmal Pferde an die gebisslos geritten werden.

Aber was ist tatsächlich für das Pferde besser?

Wie so oft lässt sich auch hier keine eindeutige, pauschal getroffene Antwort formulieren.

Da dieses Thema von Pferd zu Pferd anders behandelt werden muss.

Der große Unterschied zum Reiten mit Gebiss bzw. Kandare ist der, dass beim gebisslosen Reiten kein Druck auf das Maul, sondern auf den Nasenrücken ausgewirkt wird.

Gebisslose Zäumung werden, wie bereits erwähnt, zum Großteil im Bereich des Freizeit- oder Westernreitens gesehen. Heutzutage sind gebisslose Zäumungen teilweise aber auch in höheren Springprüfungen erlaubt. In Dressurprüfungen sind diese aber gänzlich verboten.

Allgemein lässt sich sagen, dass das gebisslose Reiten, aufgrund des fehlenden Drucks im Maul, angenehmer für ein Pferd ist. Hierbei sollte aber trotzdem stets beachtet werden, dass man auch hier keinen starken Druck ausüben soll und darf, da die Gefahr besteht unter zu großem Druck das Nasenbein des Pferdes zu brechen.

Einige Pferde bekommen durch das Gebiss auch Blockaden im Kiefer oder empfinden aus diversen Gründen Schmerzen im Maul, die durch ein Gebiss verursacht werden können.

Ein weiterer oft gelesener Kritikpunkt ist, dass Pferde durch das Gebiss vermittelt bekommen sich auf die Fütterung einzustellen, daher produzieren diese vermehrt Speichel, durch die aber dennoch erhöhte Muskelaktivität, erhöht sich die Pulsfrequenz, so dass das Pferd mehr Sauerstoff benötigt, durch den vermehrten Speichel aber schlechter Luft bekommt.

Auch die gebisslose Zäumung hat einige Nachteile. Wie oben erwähnt, besteht auch hier immer die Gefahr durch zu starken Druck, eine harte Hand, oder einer falschsitzenden Zäumung Schmerzen bei dem Pferd hervorzurufen.

Da bei der gebisslosen Zäumung die feinen Zügelhilfen weniger präzise umsetzbar sind, ist hier vor allem eine klare und korrekte Hilfengebung über Gewicht- und Schenkel notwendig.

In der klassischen Reitausbildung lernt man auf der sogenannten Skala der Ausbildung im Punkt "Anlehnung", dass der Reiter einen konstanten, feinen Kontakt zum Pferdemaul hat um sein Pferd so in die klassisch verstandene Anlehnung zu bringen. Auch dieser Punkt lässt sich mit einer gebisslosen Zäumung nicht gänzlich umsetzen.

Meiner Meinung nach sollte man niemals gänzlich das Thema gebisslos bzw. Gebiss von vornherein ausschließen, sondern immer individuell nach Pferd entscheiden. Hat ein Pferd zum Beispiel schlechte Erfahrungen mit einem zu scharfen Gebiss gemacht und verweigert möglicherweise das Gebiss, kann eine gebisslose Zäumung evtl. Abhilfe schaffen.

Ihr solltet so eine Entscheidung prinzipiell, aber immer mit einem Trainer oder oder ggf. einem Tierarzt absprechen. Daher stelle ich mich weder auf die Seite gebisslos noch auf die Seite Gebiss. Wichtig ist, dass man so etwas immer zum Wohle des Pferdes entscheidet und egal, ob mit oder ohne Gebiss den Druck auf das Pferdemaul oder den Nasenrücken so gering wie möglich hält!

Wie ihr seht hat das Thema gebissloses Reiten viel Diskussionspotenzial! Wie steht ihr zum Gebisslosen Reiten? Reitet ihr vielleicht sogar selbst gebisslos? Teilt eure Meinungen in den Kommentaren!

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