Lektionen Reiten - Schritt, Trab, Galopp
Jeder Reiter lernt genau diese 3 Lektionen zu Beginn seiner Ausbildung. Diese 3 Lektionen sind die 3 Gangarten, die jedes Pferd beherrschen sollte, um mit ihm weiter Lektionen üben zu können.
In diesem Beitrag gehe ich auf die Hilfegebung für die jeweilige Gangart ein. Die weitere Ausführung der Gangart ist mithilfe der Skala der Ausbildung (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung, Versammlung) zu üben und bringt euch so zu einer "perfekt" gerittenen Lektion. Aber erst mal zu den Basics.
Der Schritt ist die langsamste Gangart eines Pferdes, allerdings bedeutet das nicht, dass diese Lektion besonders einfach ist, sie ist nämlich meiner Meinung nach eine relativ schwierige Lektion, wenn man sie gut ausführen möchte, da man diesen am "leichtesten versauen" kann, durch falschen Takt (Pferd läuft Pass) oder zu wenig raumgreifend reitet und so den Schritt des Pferdes dauerhaft verkürzt.
Um sein Pferd vom Halten in den Schritt zu bringen, gibt man mit beiden Beinen, links und rechts am Pferdebauch einen Impuls. Dabei liegt der Schenkel, mit dem man den Impuls gibt, neben dem Sattelgurt. Setzt sich euer Pferd nun in Bewegung, schiebt ihr mit eurer Hüfte den Takt des Pferdes mit. Dabei unterstützt ihr mit abwechselnden treibenden Schenkeln (links-rechts-links-rechts-...) den Schritt eures Pferdes und könnt so durch euren Sitz und die treibende Hilfe den Schritt eures Pferdes beeinflussen.
Dabei solltet ihr darauf achten, dass euer Pferd nicht zu langsam, aber auch nicht zu übereilt laufen, da es so nicht mehr über den Rücken laufen kann. Die Hinterhand sollte dennoch aktiv sein. Ein guter Schritt sollte raumgreifend sein. Wenn ihr euch unsicher seid, schadet es nie mal jemanden aus dem Stall zu fragen, der schon ein wenig Erfahrung hat und das ganze vom Boden aus beobachtet. Man lernt schließlich nie aus. :)
Der Trab ist die nächst "schnellere" Gangart von Pferden. In der Natur kommt diese nur selten vor und wenn traben dort meist nur die Hengste um die Stuten zu beeindrucken, denn Pferde in freier Wildbahn gehen entweder Schritt, wenn sie am "pilgern" sind oder galoppieren, wenn sie auf der Flucht sind. Möchte man vom Schritt in den Trab wechseln gibt man 2 kurz hintereinander geschaltete Impulse mit seinem vorwärtstreibenden Schenkel. Dabei gibt man diese 2 Impulse links und rechts gleichzeitig am Pferdebauch.
Trabt man leicht um den Pferderücken zu entlasten, treibt man mit beiden Schenkeln gleichzeitig, wenn man sich wieder in den Sattel setzt. Dabei ist zu beachten, dass man auf dem Richtigen Fuß leicht trabt, also wenn die äußere Schulter des Pferdes nach vorne geht, da man so beim hinsetzten in den Sattel und dem gleichzeitigem treiben, das innere Hinterbein des Pferdes aktivieren kann.
Sitzt man aus treibt man jeden Trabritt mit. Dabei solltet ihr nicht mit euren Knien am Sattel klemmen, euren Oberkörper spannen, allerdings in der Hüfte locker sein. Schwingt ihr also schön mit und treibt gleichzeitig mit beiden Schenkeln jeden Trabtritt des Pferdes und befolgt im weiteren die Skala der Ausbildung wird der Trab eures Pferdes sich voraussichtlich schwung- und kraftvoll entwickeln.
Der Galopp ist die schnellste Gangart der Tiere.
Im Gelände gibt man sich doch gerne mal unter Freunden ein kleines Galopprennen auf dem Waldweg um zu schauen welches Pferd das schnellste im Stall ist. ;)
Der Galopp ist aber nicht nur im Gelände sehr praktisch, er ist auch eine Lektion bei der Dressurarbeit. Hierbei soll das Pferd möglichst bergauf und raumgreifend galoppieren, also von der Hinterhand durch den Körper "springen".
Um sein Pferd anzugaloppieren ist es wichtig, dass das Pferd nach innen gestellt und gebogen ist, damit es im Handgalopp angaloppiert. Die Galopphilfe besteht aus dem inneren Schenkel, der vorwärtstreibend am Bauch des Pferdes liegt und einem Impuls gibt und dem verwahrendem äußeren Schenkel, der allerdings keinen Impuls gibt, das Pferd jedoch nach außen hin, zusätzlich zum äußeren Zügel, begrenzen soll. Dabei sollte man jeden Galoppsprung seines Pferdes mit schrieben und mit dem inneren Schenkel mit treiben. Natürlich darf auch von dem äußeren Schenkel ein Impuls kommen, allerdings ist dieser nicht der treibende Schenkel sondern dient der Begrenzung.
Achtet bei allen Gangarten darauf, dass ihr eure Pferde vorne am Maul nicht festhaltet, vor allem in den Übergängen (Parade geben und Spannung aufbauen, Hilfe der Gangart beenden und die Neue, sobald das Pferd in die entsprechende Gangart pariert ist, aktiv mit treiben) in eine schnellere oder eine langsamere Gangart pariert. Schwingt immer schön mit und wenn ihr euch an die Skala der Ausbildung haltet steht euch nichts mehr im Weg um die Lektionen ordentlich zu reiten.
Auch ein Profi muss an den Grundlektionen, wie Schritt, Trab und Galopp arbeiten, also wenn andere Lektionen mal nicht so funktionieren wollen, übt ruhig mal wieder die Grundlektionen, denn sie sind Grundlage für alles andere. :)
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