Satteldruck
Der Rücken unserer Pferde muss uns und auch einen Sattel tragen. Daher ist es unsere Pflicht, darauf zu achten, dass der Sattel richtig passt und unser Pferde weder stört noch zu Verletzungen und Problemen führt. Eine Folge eines nicht passenden Sattels kann Satteldruck sein. Was das genau ist und was man dagegen tun kann, kannst du im Folgenden lesen.
Als Satteldruck wird eine Druckstelle bezeichnet, die durch einen nicht optimal passenden Sattel entsteht. An der Stelle, auf welcher mehr Druck durch den Sattel ausgeübt wird, als an anderen Stellen der Sattellage, kommt es zu einer Quetschung der Haut, welche zu Gewebeschäden führt.
Ursachen
Wie oben bereits genannt, ist in häufig ein Sattel Ursache, der nicht korrekt und gleichmäßig auf dem Pferderücken aufliegt und/ oder durch eine zu starke Druckeinwirkung eines Reitergewichts.
In der Regel muss ein Sattel dem Pferd im Bereich der Wirbelsäule ausreichend Bewegungsfreiheit lassen und auf beiden Seiten der Wirbelsäule flächig aufliegen. Ist diese Gleichmäßigkeit nicht gegeben, können sich schnell Druckpunkte bilden. Hier wird die Haut stark zusammengedrückt. Das Gewicht des Reiters verstärkt noch zusätzlich den Druck auf die Stelle. Hinzu kommt, dass sich das Reitergewicht bei der Einwirkung verdreifacht, schwingt der Reiter nicht mit der Bewegung des Pferdes mit. In diesen Druckstellen ist die Durchblutung der Haut gestört und im schlimmsten Fall kann die Haut an diesem Punkt auch absterben. Dann wird sie abgestoßen und das Risiko einer Infektion der Haut durch Bakterien besteht. Dringen Bakterien in die Hautwunde und tiefer in den Organismus ein, kann es zu langwierigen Entzündungen von Bändern und Knochen kommen.
Falten oder Dreck in der Satteldecke können beim Reiten auch scheuern und so Druckstellen verursachen. Gleiches gilt natürlich für Dreck im Fell in der Sattellage, verstopfte Talgdrüsen oder verschmutzte Haare.
Auch durch Stalldecken, welche zu eng sind und dann auf den Widerrist des Pferdes drücken, können zu Druckstellen führen. Doch auch Bandagen können Druckstellen an den Beinen verursachen. Dies geschieht, wenn die Bandagen zu lange angezogen wurden, rutschen oder gar zu straff angelegt sind.
Symptome
Nimmt man den Sattel nach dem Reiten ab und dieser liegt nicht gleichmäßig auf, kann man sehen, dass einige Stellen stärker verschwitzt sind, als andere. Auch aufgerautes oder stumpfes Fell können ein Anzeichen sein. Handelt es sich um einen fortgeschrittenen Satteldruck, macht sich dies durch ein Anschwellen Haut bemerkbar. Diese Schwellung kann einige Tage anhalten. Wie oben schon erwähnt, wird die Haut, wenn sie durch eine Quetschung abgestorben ist, trocken und hart, und löst sich nach circa einer Woche ab. Darunter liegt dann neue Haut. An der Stelle, an der der Satteldruck war, wachsen von nun an nur noch weiße Haare nach.
© cavallo.de: Stuewer
Auf dem Bild sieht man einen ausgeheilten Satteldruck, auffällig ist das pigmentlose Fell an der Stelle.
Behandlung
Wurde eine beginnender oder auch fortgeschrittener Satteldruck festgestellt, darf vorerst kein Sattel mehr aufgelegt werden.
Bei frischem Satteldruck kann es vorerst helfen, die betroffene Stelle zu kühlen. Dies kann zum Beispiel durch duschen erfolgen. Um die Durchblutung im gequetschten Bereich zu fördern, können bestimmte Salben aufgetragen werden. Außerdem können Salben aufgetragen werden, welche die Heilung fördern und die Haut pflegen, um sie vor Rissen zu schützen. Ein bewährtes Hausmittel zum Kühlen sind Quarkauflagen. Im Zweifelsfall ist es gut, mit einem Tierarzt Rücksprache zu halten.
Bevor man wieder einen Sattel auflegt, sollte die Stelle komplett ausgeheilt und der Sattel überprüft und gegebenenfalls durch einen Sattler ausgebessert sein!
Um Satteldruck vorzubeugen, sollte man den Sattel vom Sattler genau auf den Pferderücken anpassen lassen. Ein passender Sattel ist essentiell. Nicht nur zu Vermeidung von Satteldruck, sondern auch zur Vermeidung von Verspannungen und anderen Problemen im Pferderücken. Da sich der Rücken eines Pferdes immer mal wieder verändert, zum Beispiel durch schlechtere oder bessere Bemuskelung, sollte die Passform des Sattels regelmäßig überprüft werden.