Sicherheit im Reitsport
Die Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt im Reitsport. Aus diesem Grund möchte ich eine kleine Reihe zu diesem Thema starten. Sie beschäftigt sich mit den wichtigsten Teilen, die einen Reiter vor schlimmen Verletzungen schützen sollen.
Natürlich ist jeder Reiter selbst für sich und seine Sicherheit verantwortlich. Welche Schutzmaßnahmen man ergreift, bleibt jedem selbst überlassen.
Airbag-Weste
Diese Weste wird als zusätzlicher Schutz besonders im Vielseitigkeitssport immer populärer. Eine Airbag-Weste zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr dünn ist und den Reiter nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. So kann man sie im Normalzustand wie eine normale Weste getragen werden.
Doch wie funktioniert nun diese spezielle Weste?
Die Weste enthält im Inneren Luftkammern, Schläuche und eine Druckluftpatrone. Diese Druckluftpatrone verfügt über einen Mechanismus, durch welchen sich bei Auslösung die Luftkammern blitzschnell mit Luft füllen. Man muss lediglich eine Spiralschnur am Sattel befestigen und wenn sich der Reiter beim Sturz zu weit vom Sattel entfernt, wird durch die gespannte Schnur der Mechanismus ausgelöst. Die Polster füllen sich so schnell mit Luft, dass sie aufgeblasen sind, bevor der Reiter den Boden erreicht. So wird der Sturz weich abgefangen. Airbag-Westen sind zudem so konstruiert, dass sie auch Nacken und Hüftbereich schützen. Gerade der Nackenbereich wird von einer herkömmlichen Sicherheitsweste nicht abgedeckt.
Wurde die Weste einmal ausgelöst, wird einfach die Druckluftpatrone erneuert. Weist die Weste sonst keine Beschädigung auf, kann sie dann problemlos wiederverwendet werden.
Allerdings sind die Kosten für eine solche Airbag-Weste sehr hoch, so muss man 400 bis 600 Euro investieren. Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass Airbag-Westen nicht so weit verbreitet sind, wie einfache Sicherheitswesten.
Eine Airbag-Weste im ursprünglichen Zustand.
©http://www.jagdpferde.com/airbag-westen
Dies ist eine Airbag-Weste, die sich mit Luft gefüllt hat.
©http://www.williams-eventing.de/articles/2151-helite-air-jacket-airbagweste-schwarz-kinder-erwachsene
Was es zu beachten gilt:
beim Aufsteigen die Schnur am Sattel festmachen
beim Absteigen darf man das lösen der Reißleine vom Sattel nicht vergessen, da diese sonst auslöst
je nach Sattel muss eventuell die Länge der Schnur angepasst werden; dies sollte besonders beachtet werden, wenn man einen fremden Sattel verwendet oder ein anderes Pferd reitet
die Airbag-Weste sollte immer über der Kleidung getragen werden, damit sie im Notfall problemlos auslösen kann
bisher gibt es noch keine allgemeingültige Norm für Airbag-Westen
Rückenprotektor
Viele Reiter, die sich mit einer herkömmlichen Sicherheitsweste nicht wohlfühlen, aber dennoch einen Schutz für ihre Wirbelsäule wünschen, greifen zu einem Rückenprotektor. Er schützt lediglich den Rücken und besteht aus Kunststoff-„Schuppen“. Der Rückenprotektor passt sich genau der Wirbelsäule an und zudem viel luftiger und leichter als eine Sicherheitsweste. Angezogen wird der Protektor quasi wie ein Rucksack.
Da es diese Rückenprotektoren auch im Motorsport gibt, sind auch die Rückenprotektoren für Reiter nach einer Norm aus dem Motorsport geprüft.
Arten von Rückenprotektoren
Es gibt Rückenprotektoren mit Gurtsystem, in Westenform und Rückenprotektoren mit zusätzlichem Schutz für den Brustbereich.
Rückenprotektoren mit Gurtsystem ähneln eine Rucksack. Sie werden mit Schultergurten und einem Bauchgurt befestigt. Die Gurte müssen so eingestellt werden, dass sich der Rückenprotektor nur ein wenig seitlich bewegen kann und er nicht zu weit hoch rutscht.
©http://www.loesdau.de/Loesdau-R%FCckenprotektor-Huckepack.htm?websale7=loesdau&pi=327&ci=02-schutzwesten
Rückenprotektoren in Westenform werden vorne mittels eines Reißverschlusses geschlossen und ähneln einer normalen Weste. Auch wenn es bei diesem Modell keine Gurte gibt, die eventuell einschneiden könnten, wird der Protektor nicht hunderprozentig fixiert, was keinen optimalen Schutz garantiert.
©http://rueckenprotektor-test.de/rueckenprotektor-reiten/
Bei der dritten Art handelt es sich um eine Mischform aus einer Sicherheitsweste und dem Rückenprotektor in Westenform. Auch hier öffnet und schließt man die Weste vorne mittels eines Reißverschlusses. Hauptsächlich werden der Rücken und Wirbelsäule geschützt, aber auch der Brustbereich ist etwas dicker ausgepolstert.
©http://www.protektoren-komperdell.com/reitsport_sicherheitswesten_protektoren.html
Besitzt du einen Rückenprotektor oder gar eine Airbag-Weste? Welche Erfahrung hast du damit gemacht? Sag uns deine Meinung zu diesem Thema und lass uns einen Kommentar da. :)