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Krankheiten: Druse



Ist Druse ausgebrochen, herrscht in einem Stall und auf den umliegenden Höfen immer höchste Aufregung. Druse ist hoch ansteckend und kann auch über den Menschen übertragen werden. Was genau Druse ist, welche Symptome es gibt und was man sonst noch über diese Krankheit wissen sollte, erfahrt ihr in diesem Artikel.


Druse, oder auch Coryza contagiosa equorum oder Adenitis equorum , ist eine Pferdekrankheit. Sie wird ausgelöst durch das Bakterium Streptococcus equi. Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis vierzehn Tage und das Bakterium breitet sich im Pferdekörper über das Blut und die Lymphflüssigkeit aus. Dadurch, dass Druse auch Schwellungen der Atemwege verursacht, ist der historische Begriff „Kehlsucht“ oder aus dem Englischen „Strangles“.


Die Bakterien gelangen über den Rachenring in die regionalen Lymphknoten. Klinische Symptome entwickeln sich innerhalb von drei bis acht Tagen.


Symptome und Verlauf


Das am häufigsten auftretende Symptom ist grün-gelblicher Nasenausfluss. Weitere Symptome können Fieber, damit einhergehende Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Husten und eine Schwellung der Lymphknoten. Es kommt durchaus auch zu einer Vereiterung der Kopflymphknoten, vor allem der Unterkieferlymphknoten und der Kehlgangslymphknoten.

Durch eine extreme Schwellung der Lymphknoten durch das Füllen mit Eiter, kann es zu einer Verengung der Atemwege kommen. Um die Atemwege zu entlasten und dennoch Luft zu bekommen, halten erkrankte Pferde ihren Kopf und Hals gestreckt.

Nach einiger Zeit platzen die Lymphknoten auf und es fließt Eiter aus. Lymphknoten im Kehlgangsbereich können sich allerdings auch in den Luftsack ausleeren und lösen somit einen eitrigen Nasenausfluss aus. Dieser Ausfluss ist stark erregerhaltig und höchst ansteckend.


Metastatische Druse

In diesem Fall sind andere Bereiche des Pferdekörpers als Kopf und Hals befallen. Dies führt zu entsprechenden Komplikationen. Es können zum Beispiel auch Brust, Gehirn oder das Rückenmark betroffen sein. Hier kann der Krankheitsverlauf schwerwiegende Auswirkungen haben, bis zum Tod des Tieres.


Blutfleckenkrankheit

Sehr selten kommt es vor, dass die Bakterien die Blutfleckenkrankheit (morbus maculosus) auslösen. Ist dies der Fall, treten Schwellungen an Kopf und Beinen, sowie Kreislaufstörungen auf. Auch hier kann der Krankheitsverlauf tödlich sein.



Haben Pferde eine Immunität gegen das Druse-Bakterium oder sind von einem weniger aggressiven Bakterienstamm infiziert, kann der Krankheitsverlauf durchaus milder ausfallen. Ob Pferde überhaupt an Druse erkranken, hängt auch davon ab, in welcher Menge der Erreger aufgenommen wird, oder wie intakt oder schwach das Immunsystem ist. Wurmbefall, Stress oder Nährstoffmangel können ein Pferd auch vermehrt anfällig für Druse machen. Oft sind auch Fohlen oder junge Pferde besonders gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht so stark ausgebildet ist.


Im Normalfall genesen die Pferde nach dem Ausfluss des Eiters aus den Lymphknoten innerhalb von zwei Wochen, ohne Probleme oder Folgen.


Übertragung


Druse-Bakterien können im Wasser circa vier bis sechs Wochen überleben. Außerdem wird das Bakterium von Pferd zu Pferd durch Husten oder Ausfluss von Nasensekret übertragen. Ist ein Pferd Erregungsträger überträgt es die Bakterien auch auf Gegenstände, die mit ihm in Kontakt stehen. Also zum Beispiel Einstreu, Ausrüstung, Kleidung oder dem Wasserbehälter. Auch Fliegen können die Bakterien von Pferd zu Pferd verschleppen.


Prävention und Heilung


Um eine Verbreitung der Krankheit zu möglichst zu verhindern sollte das erkrankte Tier sechs bis acht Wochen isoliert gehalten werden. Wichtig ist, dass alle Personen, die mit dem Pferd in Kontakt stehen, besonders auf Hygiene achten. Die gründliche Desinfektion der Hände ist unerlässlich. Sollte man in einen anderen Stall gehen, muss man andere Kleidung anziehen, die man nicht beim erkrankten Pferd anhatte.

Entwarnung gilt, wenn labordiagnostisch festgestellt ist, dass das Pferd erregerfrei ist. Nach einer Erkrankung an Druse, hat das Pferd eine zwei- bis fünfjährige Immunität gegenüber den Druse-Erregern.


Behandlung


Bei einem Verdacht auf Druse sollte natürlich sofort erst einmal ein Tierarzt hinzu gezogen werden.

Ziel der Behandlung ist die Linderung von Schmerzen, Verhinderung der Ausbreitung und Minimierung der Bakterien. Da es sich um einen bakteriellen Erreger, wird in vielen Fällen mit Antibiotika behandelt. Durch die Behandlung sollen die Lymphknoten geöffnet werden, damit die Erreger schneller abfließen.

Warme Kompressen oder einreiben einer wärmenden Creme auf den geschwollenen Regionen, wirken schmerzlindernd.



Ist dein Pferd schon mal an Druse erkrankt oder hast du anderweitig Erfahrung damit gemacht? Schreibe es doch gerne in die Kommentare. :)

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