Wenn der Schuh mal wieder drückt - Strahlfäule
Da mein Reitbeteiligungspferd seit einiger Zeit Probleme mit den Hufen hat, habe ich die letzten Tage sehr viel recherchiert und mir ist bewusst geworden, dass es eine Vielzahl von Huferkrankungen gibt, die alle gar nicht so leicht zu unterscheiden, geschweige denn zu diagnostizieren sind. Damit du einmal einen Überblick über mögliche Erkrankungen der Pferdehufe erhältst, werde ich nun erneut eine kleine Reihe starten und jeden Dienstag über die Symptome, den Verlauf und eine mögliche Behandlung schreiben.
Aber beachte bitte, dass ich weder ein Hufschmied, noch ein Tierarzt bin und diese Krankheiten nur theoretisch schildere, das sollen keine Diagnosen oder Ähnliches sein, lediglich Informationen über die verschiedenen Huferkrankungen. Sollte dein Pferd betroffen sein, verständige unbedingt deinen Tierarzt.
Strahlfäule
Bei der sogenannten Strahfäule kommt es zu einer bakteriellen Erkrankung des Pferdehufs. Schon beim Auskratzen der Hufe bemerkt man oft einen unangenehmen faulen Geruch. Zusätzlich kann man sehen, dass das Strahlhorn wesentlich weicher ist als zuvor. Im Strahl bilden sich Hohlräume, diese nennt man auch Taschen.
Die Strahlfäule tritt meistens zu Beginn in der mittleren Strahlfurche auf und kann sich von dort aus ausbreiten.
Ursachen
Ursache für eine Strahlfäule sind Fäulnisbakterien, diese zersetzen das Strahlhorn. Die Bakterien benötigen ein feuchtwarmes Milieu. Ihre Vermehrung wird vor allem durch den Mangel an Sauerstoff begünstigt. Ist die Strahlfäule besonders ausgeprägt kann das Pferd zusätzlich eine Lahmheit aufweisen, da es zu einer Entzündung der Huflederhaut kommen kann.
Oft wird Strahlfäule durch mangelnde Hufpflege verursacht. Man sollte stets darauf achten, dass jeden Tag die Hufe des Pferdes gründlich ausgekratzt werden. Außerdem sollte regelmäßig ein Schmied die Hufe korrekt ausschneiden, so dass sich keine Bereiche bilden können, die vom Sauerstoff abgegrenzt werden.
Auch die Boxen sollten regelmäßig gemistet werden. Die Mischung aus Kot und Urin bieten den bakteriellen Erregern einen guten Nährboden.
Es gibt allerdings auch eine Vielzahl an Ursachen auf die wir Reiter keinen Einfluss haben können, wie zum Beispiel die Anatomie des Pferdehufes oder ein geschwächtes Immunsystem.
Behandlung
Zu aller Erst sollten die Ursachen eliminiert werden. Erst wenn das geschehen ist, kann die Strahlfäule erfolgreich behandelt werden.
Ein Schmied sollte zunächst die faulen Teile des Horns ausschneiden. Sollte die Fäulnis schon tief in die mittlere Strahlfurche eingedrungen sein, müssen Desinfiktionsmittel eingesetzt werden. TIPP: Auch Zahnpasta ist ein bewährtes Alltagsprodukt, das hier Abhilfe schaffen kann!
Ist die Strahlfäule besonders ausgeprägt besteht die Gefahr, dass auch Pilze mit im Spiel sind. Hierbei sollte eine fünftägige Kur mittels Pilzmittel durchgeführt werden.
Strahlfäule kann bei jedem Pferd einmal auftreten und ist grundsätzlich nicht weiter dramatisch, dennoch sollte sie so schnell wie möglich behandelt werden, damit das betroffene Horn wieder gesund nachwachsen kann.
Hast du noch weitere Tipps bei Strahlfäule? Schreib es uns doch in die Kommentare! :)