Wenn der Schuh mal wieder drückt - Hufgeschwür
Da mein Reitbeteiligungspferd seit einiger Zeit Probleme mit den Hufen hat, habe ich die letzten Tage sehr viel recherchiert und mir ist bewusst geworden, dass es eine Vielzahl von Huferkrankungen gibt, die alle gar nicht so leicht zu unterscheiden, geschweige denn zu diagnostizieren sind. Damit du einmal einen Überblick über mögliche Erkrankungen der Pferdehufe erhältst, werde ich nun erneut eine kleine Reihe starten und jeden Dienstag über die Symptome, den Verlauf und eine mögliche Behandlung schreiben.
Aber beachte bitte, dass ich weder ein Hufschmied, noch ein Tierarzt bin und diese Krankheiten nur theoretisch schildere, das sollen keine Diagnosen oder Ähnliches sein, lediglich Informationen über die verschiedenen Huferkrankungen. Sollte dein Pferd betroffen sein, verständige unbedingt deinen Tierarzt.
Hufgeschwür
Neben dem Begriff "Hufgeschwür" gibt es noch die Bezeichnungen "Eitrige Huflederhautentzündung", "Hufabszess" und "Infektiöse Huflederhautentzündung".
Da Hufgeschwüre bei jedem Pferd, egal welchen Alters oder Rasse auftreten können, lässt es sich leider nicht pauschalisieren, welches Pferd besonders gefährdet ist und welches nicht. Das Wort "Geschwür" ist etwas irreführend, da es sich nicht tatsächlich um ein Geschwür, wie man es sonst kennt, handelt, sondern viel mehr um eine bakterielle Entzündung handelt, die oftmals zu eitrigen Abszessen führen kann.
Ist das Hufgeschwür sehr tief kann dieses sogar in die tieferen Schichten der Huflederhaut vordringen und kann letztendlich sogar das Hufbein, Hufgelenk oder auch den Schleimbeutel zwischen tiefer Beugesehne und Strahlbein befallen.
Ursachen
Die Bakterien gelangen bei einem Hufgeschwür in den Huf des Pferdes und vermehren sich in der Huflederhaut, diese könnt ihr gut auf dem unteren Bild erkennen.
Die Bakterien können oft zu dunkel gefärbten Eiter führen. Ein gesunder Huf kann das eindringen der Bakterien vermeiden, allerdings kann diese Barriere auch durch verschiedene Ursachen geschwächt sein. Das kann zum Beispiel eine Verletzung der Hornkapsel sein. Es kann allerdings auch durch ein zu weiches oder auch ein zu trockenes/rissiges Hufhorn hervorgerufen werden. Zusätzlich kann die Barriere auch durch Krankheiten wie Hufrehe oder zu flachen Hufen geschwächt werden. Auch weitere Verletzungen des Hufhorns, wie zum Beispiel einem Hornspalt, können das Eindringen der Bakterien ins Horn begünstigen.
Symptome
Bei einem Hufgeschwür bleibt es nicht aus, dass das Pferd lahmt und das betroffene Bein entlastet. Außerdem ist der Huf erwärmt und oft ist auch das Bein angeschwollen.
Es kann außerdem möglich sein, dass der Eiter sich einen Weg nach draußen bahnt und das Hufgeschwür von alleine durchbricht, ist dies der Fall läuft das erkrankte Pferd oft aufhört zu lahmen, oder nur noch leicht tickt. Der austretende Eiter ist meist hellgrau, bei tiefliegenden Geschwüren oftmals auch gelb.
In schlimmen Fällen kann die Entzündung auch zu Fieber führen.
Behandlung
Um das Hufgeschwür erfolgreich behandeln zu können, muss gewährleistet werden, dass der Eiter abfließen kann. Mithilfe eines feuchten Hufverbandes für circa 3 Tage kann der Abszess reifen und der Eiter so abfließen. Es ist auch möglich den Abszess zu öffnen, hierzu sollte unbedingt ein Schmied oder Tierarzt gerufen werden! Liegt Huflederhaut frei, muss diese desinfiziert werden um eine weitere Entzündung vorzubeugen.
Leidet das Pferd unter Fieber kann vom Tierarzt Antibiotikum verabreicht werden.
Vorbeugung
Es gibt keine 100%ige Vorbeugung, allerdings mindert regelmäßige Hufpflege und die Kontrolle durch den Schmied in regelmäßigen Abständen das Risiko eines Hufgeschwürs.