Der Weg zum korrekten Reiten Tag 4: Der Schwung
In unserer neuen Beitragsreihe widmen wir uns dem langen und anstregendem Weg zum korrekten Reiten. Dabei orientieren wir uns an der Skala der Ausbildung. Diese umfasst folgende Punkte:
Takt
Losgelassenheit
Anlehnung
Schwung
Geraderichtung
Versammlung
Ziel dieser Reihe ist die Ziele der Punkte genau zu erklären und hilfreiche Praxistipps und – tricks zu geben. Bis zum kommenden Sonntag wird jeden Tag ein Beitrag in chronologischer Reihenfolge der Punkte hochgeladen.
Heute widmen wir uns dem 4. Punkt - Der Schwung.
Im Gegensatz zum Takt und der Schubkraft eines Pferdes ist der Schwung das Resultat einer guten Ausbildung des Pferdes. Der Schwung, auch Fleiß genannt, ist der aktive Impuls aus der Hinterhand des Pferdes, der sich auf dessen Gesamtbewegung überträgt. Ein weiterer Unterschied zum Takt ist, dass der Schwung in den Gangarten, die eine Schwebephase beinhalten, sichtbar ist - also im Trab und Galopp.
Woran du den Schwung erkennen kannst, liest du im Folgendem:
Der Sitz des Reiters wird durch den schwungvollen Gang geschmeidiger und tiefer
Die Schwebephase ist ausgeprägter
Bei einer Verstärkung im Galopp erlangt das Pferd mehr Bodengewinn und bei einer Verstärkung im Trab mehr Raumgriff
Aber wofür ist der Schwung notwendig? Durch die Aktivierung der Hinterhand ist das Pferd in der Lage den Rücken aufzuwölben (Reiter sagen auch oft, dass das Pferd "über den Rücken läuft). Anatomisch betrachtet, hat das Pferd keine natürlich ausgeprägte Rückenmuskulatur, die das Tragen des Reiters erleichtert, durch das korrekte Reiten wird diese allerdings gefördert, so dass es dem Pferd leichter fällt den Reiter zu tragen. Außerdem ist der Schwung besonders wichtig für den letzten Punkt der Ausbildungsskala - der Versammlung.
Um dein Pferd schwungvoll vorwärts zu reiten, solltest du folgende Punkte beachten:
Dein Sitz sollte geschmeidig sein
Du solltest ausbalanciert sitzen, um nicht die Bewegung des Pferdes zu blockieren
Deine Hilfengebung sollte korrekt und einfühlsam sein
Die vorherigen Punkte der Ausbildungsskala (Takt, Losgelassenheit und Anlehnung) sollten erfüllt sein
Besonders wichtig, wie auch bei den anderen Punkten, ist dein Sitz als Reiter, sowie deine Hilfengebung. Versuche immer darauf zu achten, dass du eine ruhige Hand, ein ruhiges Bein und einen geschmeidigen Sitz hast. Als Tipp geben wir dir auf den Weg, dass du keine Scheu davor haben darfst andere Reiter zu fragen ob sie einen Blick auf dich und dein Pferd werfen können. Manchmal sehen diese die Fehler von außerhalb besser als du selbst auf dem Pferd.
In der Arbeitsphase ist es wichtig, dass du dein Pferd weiterhin vorwärts reitest, achte stets darauf, dass die Hinterhand deines Pferdes aktiv ist, denn nur so ist auch der Schwung gewährleistet. Viele Übergänge verstärken die Hinterhandmuskulatur. Du kannst aber auch Tempiwechsel innerhalb einer Gangart reiten. Versuche doch einmal durch die ganze Bahn im Trab zu wechseln und auf der Diagonalen den Trab zu verstärken. Nach einigen Malen wirst du den Schwung deines Pferdes spüren. Eine weitere Möglichkeit ist Schlangenlinien in drei Bögen zu galoppieren, aber immer vor dem Erreichen der Mittellinie durchparieren um anschließend im Handgalopp erneut anzugaloppieren.
Aber denke dennoch daran, weiterhin so abwechslungsreich wie möglich zu reiten, damit dein Pferd auch vom Kopf her beschäftigt bleibt und nicht den Spaß an der Arbeit verliert.
Hast du noch einige wertvolle Tipps, wie du den Schwung deines Pferdes trainierst? Schreib es uns doch in die Kommentare!