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Richtig Aufsteigen


Früher, als ich reiten lernte, wurde mir beigebracht, dass man immer von links aufsteigt. Manche belächelten einen auch, wenn man seinen Fuß nicht so gut in den Steigbügel bekam, man sei ungelenkig oder ähnliches. Mit Aufstiegshilfe wurde selten aufgestiegen, im besten Fall konnte jemand gegenhalten. Doch sind Aufstiegshilfen wirklich nur etwas für ungelenkige oder faule Reiter? Wohl kaum!


Dass man lernt, von links auf das Pferd aufzusteigen, stammt aus den Zeiten, als Soldaten noch zu Pferd kämpften und sich fortbewegten. Da sie ihr Schwert oder ihren Säbel auf der linken Seite trugen, wäre er im Weg gewesen, wenn sie von rechts auf das Pferd aufgestiegen werden. Aus Zeiten des berittenen Militärs stammen zum Beispiel auch Sperrriemen, die verhindern sollten, dass sich die Pferde am Kiefer verletzten, wenn sie stürzten.


Wenn wir aufsitzen, hängen wir für kurze Zeit mit viel Gewicht im Bügel, und somit an einer Seite des Pferdes. Das geht auf dessen Wirbelsäule. Nicht nur der Sattel rutscht eventuell etwas zu Seite, das Pferd muss unser Gewicht ausgleichen und man zerrt eben in gewisser Weise an der Wirbelsäule. Das ist nicht schlimm, wenn es mal so ist, aber auf Dauer kann es beim Pferd zu Verspannungen führen und Unwillen, ruhig stehen zu bleiben, wenn der Reiter aufsteigen möchte. Denn manche Pferde möchten dann auf diese Weise dem unangenehmen Druck aus dem Weg zu gehen.


Mittlerweile macht sich unter Reitern das Wissen breit, dass man beim Aufsteigen ruhig auch mal die Seiten variieren kann. Also, dass man mal von rechts und mal von links aufsteigt. So wird nicht immer nur eine Seite belastet.


Es muss auch nicht immer eine Aufstiegshilfe sein, es kann auch ein Höckerchen von IKEA, eine Bank, ein Baumstamm oder sonst eine Erhöhung sein, von der man aufsteigt. Hauptsache, man steigt von einem etwas erhöhten Punkt auf. So können wir unseren Pferden, Unannehmlichkeiten ersparen und ihren Rücken schonen.


Auch das hüpfende Schwungholen sollte man vermeiden. Sprich, einen Fuß in den Steigbügel und dann mit dem anderen Bein dreimal hüpfen, um sich dann leichter hochschwingen zu können. Was uns eventuell hilft, bedeutet für das Pferd ruckartiges Ziehen an der Wirbelsäule.

Wie zu Anfang schon erwähnt, bin ich früher nie mit Aufstiegshilfe aufgesessen. Doch mittlerweile versuche ich nach Möglichkeit immer von einer Erhöhung aufzusteigen, um den Pferderücken zu schonen.


Wie handhabt ihr es? Was haltet ihr vom Thema Aufstiegshilfe? Findet ihr es auch sinnvoll? Lasst uns doch gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag da! :)

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