Tamme Hanken: ein Nachruf
Am Montag ereilte uns die traurige Nachricht, dass Tamme Hanken überraschend verstorben ist. Für viele Pferdefreunde, aber auch Hundebesitzer ist er ein Begriff. Bekannt geworden ist er unter dem Namen Knochenbrecher oder XXL-Ostfriese durch seine gleichnamigen Fernsehsendungen und war Meister seines Fachs: dem „Knochenbrechen“.
Tamme Hanken besaß die Gabe, zum Beispiel eingeklemmte Nerven ertasten zu können und schon beim Vorführen des Pferdes, anhand seines Gangs zu erkennen, was ihm fehlt. Für viele Besitzer, die bereits die Hoffnung für ihre Tiere aufgegeben hatten, da kein Tierarzt mehr helfen konnte, war der Knochenbrecher die letzte Option. Vielen Tieren konnte geholfen werden. Tatsächlich ist das Knochenbrechen eine sogenannte alternative Heilmethode, da sie ohne Medikamente auskommt. Sie ist vergleichbar mit Osteopathie und Chiropraktik. Es geht um das Ertasten und Sehen, wo etwas nicht richtig sitzt und dann renkt man gegebenenfalls ein. Im Norden Deutschlands ist der Beruf des Knochenbrechers eine alte Tradition und wird oft in der Familie vererbt. So hat Tamme Hanken viel von seinem Großvater gelernt. Gerade die Arbeit an Pferden ist sehr schwer, da man enorm viel Kraft aufwenden muss. Außerdem ist nicht jedem Tier die Aktion geheuer, wodurch manche recht wehrhaft werden. Die Gefahr, etwas falsch einzurenken besteht, dennoch ist es bei dem XXL-Ostfriesen laut eines Fernsehinterviews noch nie dazu gekommen. Auch wenn sich einige Tiere zunächst gegen die Behandlung sträuben, da sie sehr im ersten Moment sehr unangenehm ist, geht es den Tieren jedoch schnell besser.
Ich selbst bin ein Fan von seinen Sendungen und bin immer wieder fasziniert von der Arbeit und dem Wissen des Knochenbrechers. Er wusste, wo und wie er ein Pferd anfassen muss, damit es sich beruhigt und es behandelt werden kann. Erschreckend oft sind die Probleme der Pferde vom Menschen gemacht. Ursache sind schlecht sitzende Sättel, falsche Gebissstücke und schlecht gemachte Hufe oder auch Zähne. All dies führt bei den Pferden zu starken Verspannungen. So kann es sein, dass ein Tierarzt nach vielen teuren Untersuchungen nichts findet, dem Knochenbrecher reicht aber ein Blick ins Maul und er kennt die Ursache.
1960 in Filsum geboren und am 10.10.2016 in Garmisch-Partenkirchen verstorben trauern nun Familie und Fans um Tamme Hanken. Auch wir waren überrascht und bestürzt vom plötzlichen Tod des XXL-Ostfriesen. Mit diesem Nachruf möchten wir ihm und seinem Werk noch einmal gedenken.